Fragen und Antworten
Immer wieder werden Fragen zu unserem Vorhaben gestellt. Im Folgenden sollen einige der Wichtigsten beantwortet werden. Sollte Ihre Frage nicht dabei sein, schreiben Sie uns an info@hansekraft-stade.de. Wir antworten gerne persönlich.
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Stade hat mit der direkten Anbindung an die Elbe hervorragende logistische Voraussetzungen. Unser international bezogenes Altholz können wir so einfach und emissionsarm über den Seeweg anliefern lassen. Zudem herrscht in Stade und der umliegenden Region ein großer Bedarf an nachhaltig gewonnener Energie. Dadurch das wir unsere Anlage zur Produktion von Dampf, Strom und Wärme nutzen können, können wir hier in Stade das volle Potenzial der Technologie ausschöpfen.
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In der Anlage in Stade wird eine sogenannte zirkulierende Wirbelschicht genutzt. Das bedeutet, dass im Inneren der Brennkammer der Brennstoff (zerkleinertes Altholz) zusammen mit dem sogenannten Bettmaterial (Quarzsand und Asche) durcheinanderwirbeln. Durch den unten gelegenen Düsenboden wird Luft eingeströmt und das Material so in Bewegung gebracht. Innerhalb des Brennkörpers wird das Material dann bei Temperaturen von 850°C – 900°C verbrannt und es entsteht Wärmeenergie. Der Brennstoffanteil, bezogen auf die Gesamtmenge des rezirkulierenden Materials, beträgt dabei nur ca. 5 Prozent.
Die Rauchgase und die übrigen mitgeführten Partikel durchströmen anschließend die siloförmigen Heißgaszyklone. Während das Rauchgas als Wärmeenergie nach oben steigt und zur Produktion von Heißdampf (Parameter größer 90 bar und 530°C möglich) genutzt wird, fallen die schwereren Partikel zu Boden und werden erneut in die Brennkammer geführt. Diese Kreisführung macht unsere Anlage besonders effizient.
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Das Projekt in Stade ist passgenau auf die lokalen Bedürfnisse zugeschnitten. Durch die ortsansässigen Industriebetriebe ist der Bedarf an grünem Dampf sehr groß. So können wir zuverlässig die bisher eingesetzten überwiegend fossilen Energieträger ersetzen und zusammen mit unserem grundlastfähigen grünen Strom wirkungsvoll zu einer dauerhaften CO2-Reduktion beitragen. Auch für die Stadt Stade kann unser Vorhaben ein weiterer effektiver Baustein für die klimaneutrale Wärmeversorgung sein. Mit allen unseren Partner haben wir bereits schriftliche Vereinbarungen getroffen und werden verlässlich die vereinbarten Energiemengen liefern.
Darüber hinaus werden die technischen Details der Anlage im Rahmen des Genehmigungsverfahrens von der Behörde überprüft.
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In Emlichheim handelt es sich um eine kleinere Anlage älteren Bautyps. Es ist daher nicht möglich, die Daten aus Emlichheim 1:1 zu übertragen und hochzurechnen.
Die Emissionen in Emlichheim werden monatlich auf der Webseite der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die geltenden Grenzwerte werden deutlich unterschritten. Zudem ist unsere Anlage in Emlichheim EMAS-zertifiziert und unterliegt somit den Anforderungen eines der anspruchsvollsten und strengsten Umweltzertifikate.
In Stade handelt es sich um eine moderne Anlage. Auch diese werden wir EMAS-zertifizieren lassen und auch hier werden die geltenden Grenzwerte deutlich unterschritten werden.
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Der deutsche Altholzmarkt befindet sich im Umbruch. Alte Anlagen, die überwiegend Strom produzieren, gehen vom Netz. Gleichzeitig werden viele neue moderne Anlagen gebaut. Dies führt zu einer Neusortierung des deutschen Altholzmarktes. Unser Fokus liegt dabei ganz klar auf dem internationalen Markt, wo viele Kapazitäten brach liegen. Dafür bietet Stade mit der Anbindung an die Elbe logistisch hervorragende Bedingungen. Wir haben bereits in dieser frühen Phase erste Vereinbarungen mit Lieferanten aus dem europäischen Ausland getroffen und so sehen wir schon heute, dass unsere Anlage hier große vorhandene Potenziale mobilisiert. Marktstudien bestätigen eine langfristig positive Prognose. Den Einsatz von Frischholz schließen wir aus. Er ist auch nicht Gegenstand des Genehmigungsverfahrens. Während des Betriebs wird die Anlage durch die Gewerbeaufsicht kontrolliert.
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Nach derzeitigem Stand gehen wir davon aus, dass wir im Herbst 2025 die Genehmigungsunterlagen bei der verfahrensführenden Behörde einreichen werden. Der Übergang in den Regelbetrieb ist für Mitte 2029 geplant.
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Die Technik der zirkulierenden Wirbelschicht emittiert nur sehr niedrige Emissionen im Vergleich zu anderen Feuerungstechniken. Zudem garantiert das Prinzip der gestuften Verbrennung in einer zirkulierenden Wirbelschicht (primär, sekundär und tertiär) bei kontrolliert niedrigen Temperaturen die Bildung von nur wenig Stickoxid (NOx).
Welche Emissionen genau ausgestoßen werden, hängt eng mit dem eingesetzten Material zusammen und wird permanent durch die Behörden überwacht.
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Nach der Verbrennung in der Brennkammer erfolgt bereits die erste Reinigung der Abgase. Grobe Partikel werden zunächst in den siloförmigen Heißgaszyklonen abgeschieden und zurück in die Brennkammer im Kreislauf geführt. Mit einer anschließenden Rauchgasreinigung werden die restlichen im Rauchgas enthaltenen staubförmigen und gasförmigen Bestandteile durch die Zugabe von Additiven gebunden und herausgefiltert. Mögliche Schadstoffe, auch organische, werden so gebunden und herausgefiltert werden.
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Unsere Planungen werden von Anbeginn eng mit den lokalen Behörden abgestimmt. Alle geltenden Grenzwerte werden deutlich unterschritten werden.
Wesentlich bei unserem Vorhaben ist, dass wir unsere Anlage in enger Abstimmung mit unseren Industriepartnern und mit den Behörden planen und betreiben. Schädliche Emissionen und auch andere negative Auswirkungen unseres Betriebs, gilt es dabei so gut es geht zu vermeiden.
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Jede Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Brennstoffen führt zur Bildung von CO2, das ist verbrennungstechnisch unvermeidbar. Im Falle von Altholz wird also das CO2 freigesetzt, welches das Holz im Laufe seines Lebens gespeichert hat.
Wenn Altholz das Ende einer möglichen Weiternutzung erreicht hat und daraus aufgrund von Verunreinigungen auch keine Spanplatten mehr hergestellt werden können, wird Altholz international auch heute noch häufig deponiert. Es verrottet dann und setzt das gespeicherte CO2 frei. Die thermische Verwertung ist hier die einzig sinnvolle Nutzung des Altholzes.
Freigesetztes Methan wird bei der thermischen Nutzung, da es eine leicht entzündliche Verbindung ist, in der Brennkammer in Energie umgewandelt. Für unseren Produktionsprozess ist dies von Vorteil.
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Mit der Durchführung der Messungen ist ein von den Behörden akkreditiertes Messinstitut beauftragt. Die Depositionen von Dioxinen, Furanen und dioxinähnlichen PCB sowie Benzo(a)pyren als PAK-Leitparameter, sind Bestandteil der Messungen.
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Die Messungen sind Teil der Vorbereitungen zum Genehmigungsverfahren unserer Anlage. Die Anzahl der Messpunkte, die Lage und die Messparameter wurden im Rahmen der Antragskonferenz mit den Behörden abgestimmt. Feinstaub PM10 und PM2,5 werden nicht gemessen, da die vom Gesetzgeber geforderten Grenzwerte für Staub so niedrig liegen, dass sie im Rahmen der Emissionsbetrachtung nicht relevant sind. Die Ergebnisse werden nach Abschluss der Messungen einer Qualitätssicherung unterzogen und in einem ausführlichen Messbericht dokumentiert und bewertet. Die Auswertung des Messberichts wird im Rahmen des Erörterungstermins der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir das gesamte Messverfahren ungestört und auf vorgeschriebene Weise ablaufen lassen wollen. Das bedeutet auch, dass während laufender Messungen, einschließlich der kalten Jahreszeit und ohne abschließende Auswertung keine Zwischenstände veröffentlicht werden.
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Bei unserem Projekt handelt es sich um ein herkömmliches Industrievorhaben, das nach den Richtlinien des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImSchG) untersucht und genehmigt wird. Ziel des Genehmigungsverfahrens ist es, sämtliche Auswirkungen auf die Schutzgüter Mensch, Umwelt und Natur zu untersuchen und möglichen Risiken vorzubeugen. Dazu zählt auch die Lärmemission.
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Altholz der Kategorie IV ist ein Altholz-Mix. Nur ein kleiner Teil des Altholzes in diesem Mix ist mit Holzschutzmitteln oder ähnlichen Schadstoffen behandelt. Meist handelt es sich dabei um behandeltes Holz von Gartenmöbeln und Gartenzäunen sowie um das Holz imprägnierter Fensterrahmen und Haustüren. Aufgrund von heute geltenden Gesetzesvorgaben werden die Belastungen in dieser Altholzkategorie ständig geringer und der Altholz-Mix damit immer sauberer. Wir wählen den Weg der thermischen Verwertung auch für Altholz der Kategorie IV, da es die einzig sinnvolle Nutzung zur Alternative der Deponierung darstellt. Unsere Anlage ist durch die installierte Rauchgasreinigung dazu in der Lage mögliche Schadstoffe zu binden und herauszufiltern. Unsere Planungen werden von Beginn an eng mit den zuständigen Behörden abgestimmt. Alle geltenden Grenzwerte werden deutlich unterschritten werden.
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Altholz der Kategorie IV kann ausschließlich in dafür genehmigten Kraftwerken verwertet werden. Genaue Angaben dazu macht die Siebzehnte Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (17. BImSchV). Zudem muss eine Verbringung per Entsorgungsnachweis durchgeführt werden.
Unsere Anlage durchläuft ein Genehmigungsverfahren nach Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) und erfüllt auch die Standards neuesten Novellierung der 17. BImSchV aus 2024.
Somit sind wir dazu in der Lage, den gesetzlich vorgeschriebenen Entsorgungsweg für Altholz der Kategorie IV anzubieten.
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Wir werden Altholz aller Kategorien vom internationalen Markt beziehen. Altholz der Kategorie I (naturbelassenes Material) können wir durch modernste Sortiertechnik wieder in den Kreislauf zur Weiterverarbeitung zurückführen. Wir erwarten, dass auf politisch-administrativer Seite die Weichen für eine solche Weiterverwertung gestellt werden.
Altholz der Kategorien II, III und IV ist aufgrund seines Verarbeitungsgrades größtenteils nicht mehr für die Wiederverwendung geeignet, da es sonst zu unerwünschten Schadstoffanreicherungen in Holz-Recyclingprodukten kommen würde. Anstelle es zu deponieren, was auch heute international noch gängige Praxis ist, werden wir diesen nachwachsenden Rohstoff thermisch verwerten. So kann das gezwungenermaßen aus dem Holzkreislauf herausfallende Material sinnvoll einer Endverwertung zugeführt werden und gleichzeitig wertvolle Deponiekapazitäten eingespart werden. Die Bundesrepublik spielt eine Vorreiterrolle bei der nachhaltigen Verwertung von Altholz und stellt europaweit den höchsten Standard dar.
Wir erwarten in den internationalen Märkten eine Mobilisierung des Altholzaufkommens und damit die Schaffung von neuen Potentialen für eine Verwertung von Altholz mit entsprechenden Standards.
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Wertvolles und weitestgehend naturbelassenes Material der Altholzkategorie I können wir durch modernste Sortiertechnik wieder in den Kreislauf zur Weiterverarbeitung zurückführen. Wir erwarten, dass auf politisch-administrativer Seite die Weichen für eine solche Weiterverwertung gestellt werden.
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Ja, beim Betrieb unserer Anlage fallen Reststoffe an. Unterschieden wird dabei in Bettasche, die schon in der Brennkammer aufgefangen wird und in Filterasche, die bei der späteren Filterung anfällt.
Die Bettasche wird bei uns aufbereitet und wertvolle Stoffe wie Metalle und Nichteisenmetalle herausgefiltert und wieder zurück in den Kreislauf zugeführt. Die Filterasche wird nicht in den Kreislauf zurückgeführt, kann aber beispielsweise im Bergbau als Baustoff und somit als wertvoller Rohstoffersatz weiterverwendet werden.
Alle bei uns anfallenden Reststoffe werden regelmäßig auf ihren Schadstoffgehalt und die Einhaltung geltender Grenzwerte hin überprüft. Das ist auch deshalb erforderlich, damit die nachgelagerten Industrien unsere Reststoffe bedenkenlos weiterverwenden können.
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In unserem Prozess fällt klimaneutrales biogenes CO2 als Nebenprodukt an. Wir befinden uns derzeit in Gesprächen mit der lokalen Industrie und prüfen Nutzungspotenziale für mittels CO2-Wäsche gewonnenes, verflüssigtes CO2. Sollten hier Synergien geschaffen werden können und die regulatorischen Weichen gestellt werden, können wir unsere Anlage mit negativen Emissionen betreiben.
Die Nutzung dieser Technologie hat Pioniercharakter, da sich vergleichbare Projekte in der Pilotierung befinden und noch skaliert werden müssen. Zudem müssen noch regulatorische Weichen für die industrielle Nutzung geschaffen werden.
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Der deutsche Altholzmarkt ist angespannt und es ist nur wenig Material verfügbar. Deshalb werden wir unser Altholz vom internationalen Markt beziehen, wo viele Kapazitäten brach liegen. Dafür bietet Stade mit der Anbindung an die Elbe logistisch hervorragende Bedingungen. Unser Fokus liegt also ganz klar auf dem Seeweg.
Wir wollen der lokalen Industrie aber auch die Möglichkeit bieten, Altholz mit kurzen Transportwegen direkt bei uns entsorgen zu können. Dies führt jedoch nicht zu einem Anstieg des LKW-Verkehrs, da diese Transporte ohnehin stattfinden würden. Nur bieten wir mit unsere Anlage eine direkte, lokale Entsorgungsmöglichkeit. Das verkürzt die Fahrten deutlich und verringert den dadurch anfallenden CO2-Ausstoß.
Für unsere Reststoffe prüfen wir den Abtransport mit dem Schiff oder der Bahn. Das hat für uns viele logistische Vorteile. Einen Abtransport mit dem LKW wollen wir aber noch nicht kategorisch ausschließen.
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Je nach Schiffsgröße und Auslastung werden es zwischen 30 bis 70 Schiffslieferungen pro Jahr sein.
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Unsere Anlage ist optimal auf die Bedürfnisse vor Ort abgestimmt. Das bedeutet auch, dass wir bereits in einer frühen Phase intensive Gespräche mit der Stadt Stade und den Stadtwerken geführt haben. Die kommunale Wärmeplanung der Stadt befindet sich derzeit in der Potentialanalyse. Unser Projekt wurde als eine mögliche, regenerative Wärmequelle neben anderen Anfang des Jahres in die ganzheitliche Betrachtung für die Kommune mit aufgenommen. Hierfür haben wir einen LOI (Letter of Intent) geschlossen.
Bitte haben Sie darüber hinaus Verständnis, dass wir als externes Unternehmen keine Angaben zu den Planungen und den Kosten des städtischen Wärmenetzes machen können.
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Für die Planungen der Fernwärme stehen wir in engem Austausch mit den Stadtwerken in Stade. Die Stadtwerke sind auch für die Planungen des Fernwärmenetzes verantwortlich. Daher können wir keine konkreten Angaben zu den potenziell anschließbaren Haushalten und auch nicht zu den Kosten machen.
Bei vielen anderen vergleichbaren Anlagen wird die heiße Abluft in die Umgebungsluft abgeführt. Wir wollen diese Energiequelle nicht vergeuden und der Stadt Stade für die nachhaltige Wärmeversorgung zur Verfügung stellen. Somit können wir einen effektiven Beitrag für die klimaneutrale Transformation der Wärme in Stade leisten.
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Unsere Anlage durchläuft ein Verfahren nach Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG). Ziel dieses Verfahrens ist es, sämtliche Auswirkungen eines Vorhabens auf die Schutzgüter Mensch, Umwelt und Natur zu untersuchen und möglichen Risiken vorzubeugen. Dazu zählen selbstverständlich auch mögliche Störfallrisiken.
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Beim Bau und Betrieb unserer Anlage setzen wir nicht auf Fördermittel. Unsere Anlage ist vollständig privat finanziert.